Was den Barden angeht:
Den empfand ich eigentlich nicht als störend, im Gegenteil, im Gegensatz zu den Barden die die ganze Taverne zusammendudelsacken und damit jedes Gespräch unmöglich machen oder denen, die absolute Stille für ihr zartes harfenbegleitetes Stimmchen einfordern, wirkte Slavius auf mich angenehm unaufdringlich. Ebenso sah ich jetzt wenig Veranlassung, die Beerdingung als trauerflorumrahmte Tragik zu spielen, da die meisten Charaktere Vlad nicht kannten und ich im Bornland auch eher meskinnesselige Feste als tieftraurige Andacht zu einer Beerdigung erwarten würde. So hatten dann ja auch eigentlich die meisten Charaktere (mich eingeschlossen) regelmäßig Weinglas und Bierflasche in der Hand, trugen Hüte oder gar Schwerter vor der aufgebahrten Leiche und waren auch sonst kein Vorbild an Pietät. Etwas mehr IT-Anstoß daran wäre sicherlich schön gewesen, passte jetzt aber nicht zu meinem Charakter.
Ebenso würde ich, wenn mich die Sauflieder des Barden stören, auch erstmal versuchen das ganze im Spiel zu lösen, und zwar nicht mit einem "Sei ruhig, du störst.". So wäre zum Beispiel eine Geldsammlung und der Auftrag, (vielleicht mit Hilfe einiger aus der Verwandschaft) eine melancholische Ballade über den alten Schürzenjäger zu schreiben und diese an seinem Grab vorzutragen eine so nette Spielszene gewesen, dass ich mich gerade selbst dafür in den Hintern treten könnte, nicht im Spiel daran gedacht zu haben.
Das war auch für mich ein Hauptkritikpunkt auf dem Con: Ich fand man hatte mit vielen Spielern Mühe, irgendeine Spielszene ans Laufen zu bringen. So hatte ich zwar viel Spaß beim Wundenspiel, beim Spiel mit den zwei Sargmachern, dem "Mann mit dem leuchtenden Hut" und einigen anderen Spielern, hatte aber auch bei vielen Spielern den Eindruck, dass nur wenig auf Angebote für kleine Spielszenen eingegangen wurde und noch seltener selbst welche kamen. Gerade bei Situationen wie dem Verkauf von meinem Krempel oder der "Erretet die Sklavin"-Geschichte von Tizzo hätte ich mir einfach mehr IT-Reaktion gewünscht, sei es nun Zustimmung oder auch laute, voll ausgespielte Ablehnung.
Bei vielen Situationen hatte ich nämlich auch den Eindruck, dass Versuche, sich irgendwie am Spiel zu beteiligen, von einigen Spielern schnell und auch zu großen Teilen OT abgewürgt wurden. Das waren so Sachen wie die Ohnmacht von Daswadan (richtig geschrieben?) am Anfang, nachdem er den Finger abgebissen hatte, ( "Alle weg, der Patient braucht Ruhe!"), die Herren auf nächtlicher Werwolfjagd im Garten ( "Verschwindet, wir schleichen!") die CSI-Autopsie des Horasiers ( "Wenn ihr nur schwatzen wollt geht raus!"), die Versuche, als Helferling in den Alchemieplot einzusteigen ( "Nein, Hilfe ist unnötig, und ich gehe jetzt rein."), die Parfümflaschen-Schnitzeljagd ( "Nein, das dürft ihr euch nicht abschreiben, das brauchen wir selbst.") oder die gefundene Flasche ( "Ja, es wurde etwas gefunden, nein, ich sag nicht was es ist.").
Jetzt gehört es natürlich wenn man wie ich einen albernen Schwätzer spielt auch irgendwie dazu, dass einen mal jemand wegschickt, bei vielen Situationen habe ich das aber als pures "Das ist mein Plot, geh weg und such dir einen eigenen!" empfunden.
(Edit
Dem gegenüber finde ich die Frage, ob das Essen OT oder IT stattfinden sollte auch eher nebensächlich, da ich die Situation generell als nur moderat IT empfunden habe, und da eine scharfe OT-Zone überflüssig erscheint. Am zweiten Tag hatten sich schon so viele OT-Blasen gebildet, und ein Mittagessen zwischen Jugendherbergsgeschirr und Colaflaschen ist für mich auch so oder so nicht die Krone des Ambientespiels - Man kann und sollte sicherlich trotzdem IT bleiben, oft ist aber auch allen damit gedient, das ganze einfach schnell und reibungslos über die Bühne zu bringen.
Das möchte ich unbedingt unterstreichen: Nebenplots von der SL sind gut, jene, die durch Spieler initiert wurden aber oft noch besser. In der Regel hilft ein kleines Gespräch mit der SL und wir versuchen den Plot so weit wie möglich zu unterstützen, wenn das nötig ist. Wir schleppen nicht umsonst viel mehr Fundus mit, als wir vor Ort eigentlich benötigen, um dann auf solche Änderungen reagieren zu können.
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Das habt ihr doch auch gut hinbekommen!! Grins! Blut???
Thorwaler beim Frühstück sind nicht ertragbar!!
(08.10.2008, 14:17)Cartefius schrieb: Das waren so Sachen wie die Ohnmacht von Daswadan (richtig geschrieben?) am Anfang, nachdem er den Finger abgebissen hatte,
er schreibt sich Petter
Ach, stimmt, der Daswadan warst ja du.
Für die internene Verletzungsstatistik:
Ich hab mich am Freitag langgelegt und mir dabei ein blaues Knie und eine angeknackste Rippe zugezogen ("wenn's wen trifft, dann Katja" hat wieder voll zugeschlagen. Ich war eben beim Arzt...)
Uns hat dieser Con insgesamt gut gefallen und wir freuen uns schon auf den nächsten.
im einzelnen:
- Der Plot als solcher; die Idee für diesen Plot fanden wir sehr gelungen, und es war mal etwas Neues. Dabei störte uns die Lösung nicht, im Gegenteil: warum muss es immer sofort eine Lösung geben? Man kann sicher gut auf eine Endschlacht oder ein Endritual verzichten. Allerdings fehlten uns viele Infos, Hintergründe für die Sache. Trotz langer Suche erfuhren wir erst OT, woher der Fluch stammte. Nicht so gut fanden wir, dass es nur wenige Nebenplots gab. Dies führt dazu, dass viele sich auf das Wenige stürzen, was immer wieder zu Problemen führt.
- Die Location ist in Ordnung (auch wenn wir beim dritten Besuch in Gaxel erneut unsere Schwierigkeiten beim Auffinden des Ortes hatten...). Einzig es fehlten Heißgetränke; Kaffee und/oder Tee für Zwischendurch wären ein Hit gewesen.
- Die NSC (so wir sie denn überhaupt als solche erkannt haben) waren super. Das Zusammenspiel hat großen Spaß gemacht, die Werwölfe haben uns gut gefallen und waren eine Bedrohung, die manchmal mal so erschreckend war, dass entweder die eine das lahme Bein vegaß oder der andere vor Schreck mit dem Kopf gegen die Wand gerannt ist.
- Das Zusammenspiel mit den SC hat uns ebenfalls großen Spaß bereitet, und hier gibt es natürlich die ganz persönlichen Higlights, wie das Zusammenspiel mit Tarrik und seiner treuen Dienerin Kela (für die Hesinde-Geweihte) oder mit den Totengräbern, oder den Thorwalern (der Magier fährt jetzt auf dem Drachenboot mit...); und natürlich all die vielen anderen, mit denen wir tolle Spielszenen hatten.
- schließlich: die SL war großartig, immer erreichbar und doch nicht im Spielgeschehen.
Insgesamt denken wir, dass es für jeden darauf ankommt, was er von einem Con erwartet: Plotlösung, dauernde "Bespaßung" oder Charakterspiel. Letztlich kann man es nicht allen recht machen, aber jeder ist auch selbst mit für das Gelingen eines Cons verantwortlich.
Katrin (Hesinde-Geweihte)
und Martin (Magier aus Fasar)
So dann werde ich auch mal was niederschreiben.
Die Rückreise nach Mirham war doch von allen sicherlich die längste ...
Ich kann meinen beiden Vorredner und Orga-Kollegen Martin und Katrin in allen Punkten nur Recht geben.
Eine Super Plot Idee, mal was anderes als das "übliche" Weltretten oder SCs gegen NSCs mit Superendboss.
Wie ich so gehört habe haben sich viele über wenig Plot beklagt.
Da es keine Nebenplots gab, kann ich diesem nur bedingt zustimmen.
Schliesslich spielt jeder auf einem Con eine Rolle und auch das spielen untereinander kann Spass machen.
Unser "schwarzes Zimmer" hatte denke ich jede Menge davon.
Wir wissen nur zugut wie es ist, das eine Gruppe alle Plots alleine löst.
Ich bekomme jedesmal Plague wenn ich Aussagen höre wie: der hat aber nichts hier zu suchen oder der hat aber gar nicht mitgemacht.
Zum Glück waren gewisse Personen aus anderen DSA Orgas diesesmal nicht dabei...
Wir haben versucht die gefundenen Kartenstücke zum Teil weiter zuverteilt.
Aber 4 Kartenstücke auf 57 Teilnehmer gerecht zu verteilen ist halt auch schwierig.
Gerade das spielen untereinander war für mich grossartig an diesem Wochenende.
Schöne Szenen gabe es z.B. mit Jörgs Tarrek und Olivers Alchemisten und Katjas "Aufs maul oder was ?" Torwalerin im Wald auf der Suche nach einer Flasche Rasierwasser.
Die beiden Bestatter wie sie juristisch Korrekt vom guten Martin ausgenommen wurden.
Und dann war ja da noch mein neuer Lieblings SC der grosse Pompösius aus der grossen Gilde der Volkszauberer. * Einfach herrlich das Ritual zum finden der letzten Flasche "Bedanken wir uns bei der Kugel, danke Kugel." *freu*
Besonders auch Maiks alter Sack war toll. Da wurde doch Stefans gutmüttiger Druide freundlichst in unser Zimmer gebeten und nach dem sich die Tür schloss ein BANNBALADIN in einer dermassen dämonischen Stimme an den Kopf geknallt das wir sprachlos waren.
Um dann anschliessend mit einer freundlichen älteren Stimme überzeugt werden konnte: Baust du mir Voodoo Puppen BITTE *Augen zwincker*
Schön auch die Angst von Tims Magier ( Boron habe ihn seelig ) sich mit meiner Magie zuverschmelzen ... Eine Echsenhand ist doch was tolles du kannst sogar in Echsisch zaubern.
Und bitte lernt den Zauber Analys. 50 ASP am ersten Abend zu verzaubern war schon hart.
Leider werde ich das nächste mal nicht als SC oder NSC dabei sein können und werde nun den Schalter als Orga/SL umlegen.
Gehabt euch wohl die Echsenhand Magister Varanus
Sören
larp@torwaechter.org
Wenn auch spät, so komme ich nun auch zur Con-Nachlese. Im Lob kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen: - Das Gelände, die Unterbringung und die Verpflegung waren zu meiner vollen Zufriedenheit.
- SL/Orga kompetent, dezent und doch immer präsent wenn benötigt.
- Die Mitspieler, wozu ich auch die NSCs zähle, da ich sie nicht unterscheiden konnte, haben durch schöne aventurische Gewandungen glaubhaft ein bornländisches Flair verbreitet.
Das immer mal wieder OT-Blasen diese Stimmung ein wenig eingetrübt haben, darf ich nur erwähnen, um auch mich an die eigene Nase zu fassen und gelobe Besserung.
- Zur Problematik „Essen versus Wachen“ kann ich nur sagen, dass man als Larper auf einer Con freiwillig einige Unannehmlichkeiten auf sich nimmt.
Dazu gehören unter anderem Schlafmangel, körperliche Anstrengung, sich der Witterung aussetzen, Durst und Hunger… Wie viel jeder davon in ertragen möchte, ist jedem selbst überlassen, aber eine Kaffeepause im Kampf finde ich schon etwas befremdlich.
Für die Söldner hätte ich da mehr Spieß, als Hauptmann seien sollen und Essen UND Wachen sicherstellen müssen. Ich hatte mir OT allerdings mehr Gedanken um die hungrigen Spieler im Wolfspelz gemacht. Die Orga hatte das allerdings schon berücksichtigt. Die Wölfe wären zum Glück also so nicht verhungert wenn wir sie nicht „gefüttert“ hätten.
- Zur Problematik der „Erretet die Sklavin“-Geschichte muss ich schmunzelnd festhalten, dass ich mich geziert habe, weil ich mich keines Falls mit ihrem Herren anlegen wollte. Das die holde Jungfer wie Sauerbier angepriesen wurde, machte mich erst recht stutzig.
- Plotbunkerei oder geschlossene Spielergruppen habe ich nicht erlebt. Ich habe einige neue Bekanntschaften geschlossen und mich gleichzeitig darüber geärgert das ich bestehende nicht gebührlich pflegen konnte, da die Charaktere IT zu wenig Berührungspunkte hatten.
Wenn Informationen vorenthalten wurden bzw. Spieler herauskomplementiert wurden hatte das, soweit ich es mitbekommen habe, immer einen IT-Bezug, wie z.B.: Totenruhe, Familienzugehörigkeit…
Ich hatte damit eigentlich kein Problem damit, obwohl ich z.B. beim Ritual gerne zugeschaut hätte, aber irgendwann ist eine kritische Masse von Spielern erreicht wo sie sich gegenseitig auf die Füße treten. Man kann halt nicht auf jeder Hochzeit tanzen. Ich verstehe allerdings auch, dass es frustrierend ist, wenn man es so erlebt wie Cartefius.
- Einen besonderen Dank möchte ich an meine treuen Mitkämpfer aussprechen. Zu diesen zähle ich allerdings nicht nur die „Söldner“, sondern auch die, die uns nach dem Kampf wieder zusammengeflickt und gezaubert und uns mit Bogen, Armbrust oder Kuchengabel den Rücken frei gehalten haben oder „seelsorgerisch“ tätig waren. Hier habe ich sehr viel schönes Spiel gesehen.
- Die Heilerdichte war erfreulich hoch. Ich habe mich wirklich bemüht jede Verwundung einem andern Heiler zukommen zu lassen, aber dennoch musste ich mich, selbstverständlich zu recht, von der Dienerin Rahjas dafür schelten lassen, dass ich mich nicht ihrer Führsorge anvertraut habe…
- Besonders hervorheben muss ich auch die Kameraden von der andern Feldpostnummer - unsere Werwölfe. Ich hoffe, das wir nicht zu grob zueinander waren Ich kann mich jedenfalls nicht beschweren.
- Beim Thema „Gegenspieler“ möchte ich auch die besonders loben, die mich mit ihrer guten Tarnung gefoppt haben und denen ich auf den Leim gegangen bin. Davon gab es diesesmal wirklich viele (mindestens 5). Schämt Euch einen gutgläubigen Bornländer so zu täuschen!
Das Erbe der Familie scheint doch weitreichender als gedacht...
Nachdem ich dauernd interessiert lese, was ihr alle so schreibt, sollte ich vielleicht auch mal was dazu beitragen.
Die Con war mein erster DSA-LARP und nachdem ich die ewigen Spielpausen vom Drachenfest und Galadoorn oder die Überarbeitung im Massagezelt auf dem Manöver kennen gelernt habe, muss ich sagen: da will ich gar nicht mehr so recht hin... Es macht ja soo unglaublich Spaß auf einem DSA-LARP zu sein! *g* Ihr habt mich echt verdorben!
Und ich hätte nicht gedacht, dass es so viel Gaudi macht, einen Magier (wenn man Olporter auch nicht als "richtige Magier" bezeichnen kann) zu spielen. Beim Pen&Paper spiele ich zwar eh immer magiebegabte Charaktere - und zur Zeit auch eine Olporter Schiffsmaga, was es mir enorm erleichtert hat, halbwegs in die Rolle zu kommen -, aber auf Cons war ich bisher immer "nur" Heiler. Und da ich die Heiler-Rolle inzwischen im echten Leben so oft spiele, muss das ja nicht auch noch auf einer Con tun.
Ich war noch auf keiner Con so viel IT, wie auf dieser, habe aber trotzdem die eine oder andere OT-Blase eröffnet bzw. daran teilgenommen. Das wird aber bestimmt noch besser... Am letzten Abend nach der Testamentsvollstreckung (oder auch zu sehr später Stunde an den anderen Abenden) hätte ich es allerdings schade gefunden so gar nichts darüber zu erfahren, wer denn die netten Leute eigentlich sind, mit denen ich da spiele.
Was Pro und Contra betrifft:
Es war bisher meine spielintensivste und schönste Con und dem Lob der anderen kann ich mich nur anschließen. Ich fand auch, dass man, wenn man hartnäckig war, ganz gut in das Geschehen hinein gefunden hat. Aber es war zuweilen schon ein wenig mühselig, weil der Informationsaustausch z.T. ein bisschen langsam und missverständlich war und zum Teil bewusst Gerüchte gestreut wurden (ja, das war lustig, aber hat ganz schön Arbeit gemacht, ihr fiesen Gerüchteerfinder! P).
Was mich am meisten gestört hat: Die Con war zu kurz! *g*
Und ich fand es schade, dass wir nur zwei Thorwaler aus dem entfernten Familienzweig waren und außerdem auch noch beim Spiel wenig miteinander zu tun hatten - irgendwie haben wir uns mit völlig unterschiedlichen Leuten zusammen getan.
Und ich möchte an dieser Stelle Tim/Miguel speziell danken: Mir ist fast das Herz stehen geblieben, als du aus der Ecke auf mich zu geschossen kamst! Ich glaube, ich habe noch nie so gekreischt! - Es war auch ein bisschen peinlich... aber super! Danke!!
@Thraxas
Zu der Sache mit der Sklavin: ich hatte ehrlich gesagt zu viele andere Dinge um die Ohren, um mich darum zu kümmern. Außerdem schien sie nicht direkt unglücklich (sie schien eher ein bisschen verliebt in ihren Herrn zu sein...). Wenn du sie öffentlich misshandelt hättest, dann hättest du Bekanntschaft mit meiner Axt gemacht! Aber so habe ich die Prioritäten ein bisschen anders gesetzt. Gerne beim nächsten Mal.
Ich hoffe sehr, dass ich auch die Nicht-Darpatbullen alle irgendwann mal wieder sehe. Es hat richtig Spaß gemacht mit euch!
Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
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