Hi,
ich will hier mal ein Thema anschneiden, welches mir (als Tisch-RPG Spielleiter) besonders am Herzen liegt: offenbar lebensmüde NSC's in bewaffneten Konflikten.
Um mal einiges vorwegzunehmen (Disclaimer): Ambiente bzw. Plot-Chars sind hier nicht gemeint, es geht mir zunächst mal um die kämpfenden NSC's, also z.B. die Söldner, Orks oder die Diener des Namenlosen auf dem Eberswalde-Con.
Die Eberswalde-SL hat meiner Meinung nach ein tolles Con geliefert, die hier geäußerte Kritik soll konstruktiv sein.
Mir ist auch klar, das man auf einem kleinen LARP Schwierigkeiten mit der Darstellung größerer Horden hat.
Aber:
1.) Warum mußten die NSC's immer gegen eine absolute Übermacht (Anzahl & Ausrüstung) SC's kämpfen?
2.) Warum haben die Orks nicht mal einen Schamanen dabei gehabt, der ein bißchen magische Unterstützung im Kampf liefert? Auch die Diener des Namenlosen hatten keine übernatürlich Unterstützung bis auf eine Handvoll mehr LP als üblich (sonst hätte die "Schlacht" vermutlich nur 5 Minuten gedauert).
Kein Söldner/Ork/Diener des Namenlosen mit einigermaßen gesundem Verstand greift eine 1:3 Übermacht frontal an.
(DSA-Orks sind - soweit ich mich erinnern kann - nicht mal mutig genug, eine Truppe Schwerbewaffneter 1:1 anzugreifen. Das trauen sich höchstens sehr gut ausgerüstete Warhammer-Orcs oder Tolkiens Uruk-Hai.)
Dito die Diener des Namenlosen in der Endschlacht. Ich kam mir ehrlich gesagt absolut bescheuert vor. Ein Trupp von 13 Mann, davon zur Hälfte leichte Plänkler, greift eine Riesenhorde Krieger & Geweihte FRONTAL an? Die SL hat übrigens als Vorgabe gemacht, daß wir, wenn das Licht angeht, losstürmen sollen. Aus dem Sturm wurde ein (in dieser Situation deutlich realistischeres) zögerliches Voranschreiten, da die ganze Sache aufgrund der Zahlenverhältnisse schon aussichtslos erschien. Selbst wenn es für die DdN nur darum ging, daß Ritual zu stören: Warum haben sie das nicht gemacht? Ein gemeinsames Durchbrechen der Reihen wurde von der SL verboten, wäre aber die einzig logische Möglichkeit für das Trüppchen NSC's gewesen, das Ritual wenigstens zu STÖREN. Mit 13 Leutchen hätte vermutlich nicht mal das geklappt, den Spieler aber wenigstens das Gefühl vermittelt, in Gefahr zu sein.
Ich wurde darüber aufgeklärt, daß ein DSA-LARP ein Happy-End haben soll. Finde ich übrigens auch sehr gut. Als Tisch-RPG-SL mache ich das nach Möglichkeit auch so - allerdings setze ich die Spieler dabei gehörig unter Druck. Genau das fehlte meiner Meinung nach in Eberswald - es hatte einfach keiner der Spieler einen Grund, um sein Leben fürchten zu müssen.
Diesen Druck hätte man aufbauen können, wenn man z.B. öfter mal das Dorf überfallen hätte oder ein paar Chars entführt hätte.
Die Gegner der Endschlacht wurden in zwei Fraktionen unterteilt, Namenlose und Miskara(?)-Fraktion. Wenn man das (wie ja auch von einigen NSC's angeregt) gelassen hätte, wäre die Endschlacht spannender ausgefallen, da man ja dann wenigstens ein paar Kämpfer mehr und 1-2 Magier auf der Seite des "Bösen" gehabt hätte.
Ich denke, daß es für SC's und NSC's lustiger wird, wenn die NSC's keine konkreten Anweisungen, sondern einen eher diffusen Auftrag bekommen und sich den Rest selber ausdenken dürfen. Das hat bei den Ork-Kämpfen sehr gut funktioniert ("Ärgert die Spieler!"), da sind einige Spieler (nicht war, Carmen? ) in echte Schwierigkeiten geraten...
Und uns als NSC's hat es sehr viel Spaß gemacht, den einen oder anderen Hinterhalt zu legen - eine normale Vorgehensweise, wenn man den Gegner als kampfstark und zahlenmäßig überlegen einschätzen muß.
Es wäre also vielleicht gut, eine Handvoll NSC's als feste "Ork-Fraktion" einzusetzen und gelegentlich durch Springer zu verstärken (eventuell im Schichtdienst). So wäre gewährleistet, daß ein Waldspaziergang fast IMMER gefährlich ist und kleinere Überfälle nicht erst durch Anweisung der SL geschehen.
Inwieweit das zum Plot paßt, muß natürlich die SL entscheiden, ebenso sollten die NSC's ihre Grobplanung mit der SL abstimmen (wir überfallen gegen 14:00 Uhr das Dorf), außerdem müßte vereinbart werden, welche Örtlichkeiten (z.B. Taverne, Küche) nicht überfallen werden, damit für OT-Gefährdete (Kinder, Hunde) eine Rückzugsmöglichkeit besteht.
So, ich hoffe, es hat sich davon niemand auf den Schlips getreten gefühlt. Ich würde mich freuen, wenn ein paar SC's mal schreiben würden, inwieweit sie die allgemeine Schwierigkeit des Eberswalde-Cons beurteilen und was NSC's tun können, um das Spielerlebnis aller zu verbessern.
Grüße, Torsten
ich will hier mal ein Thema anschneiden, welches mir (als Tisch-RPG Spielleiter) besonders am Herzen liegt: offenbar lebensmüde NSC's in bewaffneten Konflikten.
Um mal einiges vorwegzunehmen (Disclaimer): Ambiente bzw. Plot-Chars sind hier nicht gemeint, es geht mir zunächst mal um die kämpfenden NSC's, also z.B. die Söldner, Orks oder die Diener des Namenlosen auf dem Eberswalde-Con.
Die Eberswalde-SL hat meiner Meinung nach ein tolles Con geliefert, die hier geäußerte Kritik soll konstruktiv sein.
Mir ist auch klar, das man auf einem kleinen LARP Schwierigkeiten mit der Darstellung größerer Horden hat.
Aber:
1.) Warum mußten die NSC's immer gegen eine absolute Übermacht (Anzahl & Ausrüstung) SC's kämpfen?
2.) Warum haben die Orks nicht mal einen Schamanen dabei gehabt, der ein bißchen magische Unterstützung im Kampf liefert? Auch die Diener des Namenlosen hatten keine übernatürlich Unterstützung bis auf eine Handvoll mehr LP als üblich (sonst hätte die "Schlacht" vermutlich nur 5 Minuten gedauert).
Kein Söldner/Ork/Diener des Namenlosen mit einigermaßen gesundem Verstand greift eine 1:3 Übermacht frontal an.
(DSA-Orks sind - soweit ich mich erinnern kann - nicht mal mutig genug, eine Truppe Schwerbewaffneter 1:1 anzugreifen. Das trauen sich höchstens sehr gut ausgerüstete Warhammer-Orcs oder Tolkiens Uruk-Hai.)
Dito die Diener des Namenlosen in der Endschlacht. Ich kam mir ehrlich gesagt absolut bescheuert vor. Ein Trupp von 13 Mann, davon zur Hälfte leichte Plänkler, greift eine Riesenhorde Krieger & Geweihte FRONTAL an? Die SL hat übrigens als Vorgabe gemacht, daß wir, wenn das Licht angeht, losstürmen sollen. Aus dem Sturm wurde ein (in dieser Situation deutlich realistischeres) zögerliches Voranschreiten, da die ganze Sache aufgrund der Zahlenverhältnisse schon aussichtslos erschien. Selbst wenn es für die DdN nur darum ging, daß Ritual zu stören: Warum haben sie das nicht gemacht? Ein gemeinsames Durchbrechen der Reihen wurde von der SL verboten, wäre aber die einzig logische Möglichkeit für das Trüppchen NSC's gewesen, das Ritual wenigstens zu STÖREN. Mit 13 Leutchen hätte vermutlich nicht mal das geklappt, den Spieler aber wenigstens das Gefühl vermittelt, in Gefahr zu sein.
Ich wurde darüber aufgeklärt, daß ein DSA-LARP ein Happy-End haben soll. Finde ich übrigens auch sehr gut. Als Tisch-RPG-SL mache ich das nach Möglichkeit auch so - allerdings setze ich die Spieler dabei gehörig unter Druck. Genau das fehlte meiner Meinung nach in Eberswald - es hatte einfach keiner der Spieler einen Grund, um sein Leben fürchten zu müssen.
Diesen Druck hätte man aufbauen können, wenn man z.B. öfter mal das Dorf überfallen hätte oder ein paar Chars entführt hätte.
Die Gegner der Endschlacht wurden in zwei Fraktionen unterteilt, Namenlose und Miskara(?)-Fraktion. Wenn man das (wie ja auch von einigen NSC's angeregt) gelassen hätte, wäre die Endschlacht spannender ausgefallen, da man ja dann wenigstens ein paar Kämpfer mehr und 1-2 Magier auf der Seite des "Bösen" gehabt hätte.
Ich denke, daß es für SC's und NSC's lustiger wird, wenn die NSC's keine konkreten Anweisungen, sondern einen eher diffusen Auftrag bekommen und sich den Rest selber ausdenken dürfen. Das hat bei den Ork-Kämpfen sehr gut funktioniert ("Ärgert die Spieler!"), da sind einige Spieler (nicht war, Carmen? ) in echte Schwierigkeiten geraten...
Und uns als NSC's hat es sehr viel Spaß gemacht, den einen oder anderen Hinterhalt zu legen - eine normale Vorgehensweise, wenn man den Gegner als kampfstark und zahlenmäßig überlegen einschätzen muß.
Es wäre also vielleicht gut, eine Handvoll NSC's als feste "Ork-Fraktion" einzusetzen und gelegentlich durch Springer zu verstärken (eventuell im Schichtdienst). So wäre gewährleistet, daß ein Waldspaziergang fast IMMER gefährlich ist und kleinere Überfälle nicht erst durch Anweisung der SL geschehen.
Inwieweit das zum Plot paßt, muß natürlich die SL entscheiden, ebenso sollten die NSC's ihre Grobplanung mit der SL abstimmen (wir überfallen gegen 14:00 Uhr das Dorf), außerdem müßte vereinbart werden, welche Örtlichkeiten (z.B. Taverne, Küche) nicht überfallen werden, damit für OT-Gefährdete (Kinder, Hunde) eine Rückzugsmöglichkeit besteht.
So, ich hoffe, es hat sich davon niemand auf den Schlips getreten gefühlt. Ich würde mich freuen, wenn ein paar SC's mal schreiben würden, inwieweit sie die allgemeine Schwierigkeit des Eberswalde-Cons beurteilen und was NSC's tun können, um das Spielerlebnis aller zu verbessern.
Grüße, Torsten